Kulturtage für Kinder
27. Mai bis 1. Juni 2000
Schloßpark Wiesbaden-Freudenberg
Programm & Info Tel. 0611/313519
www.wiesbaden.de/specials/kinderkulturtage/



Aus der Presse:

Kinder setzen "Sahnehäubchen"

Bundesministerin überreichte Kinderrechtskonvention / Denkmal geplant
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Ein Grundrecht der Kinder ist das Recht auf Leben. Aber: "11 Millionen Kinder sterben vor ihrem fünften Geburtstag," sagt Heidemarie Wieczorek- Zeul. Wirklichkeit und Anspruch lägen weit auseinander. Die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung übergab gestern nachmittag im Kinder- und Jugendzentrum in der Wellritzstraße rund 100 Bücher, in denen die von den Vereinten Nationen erlassenen Kinderrechte nachzulesen sind, an Stadtrat Wolfgang Hessenauer. "Dass sei, als ob 50 Mal im Jahr die Bevölkerung einer Stadt wie Wiesbaden sterben würde", setzt Hessenauer die von Wieczorek-Zeul genannte Zahl in Relation. 250 Millionen Kinder weltweit seien gezwungen zu arbeiten; 90 Prozent der Menschen auf der Flucht, seien Frauen und Kinder. Dies zeige, wie wichtig die Aktion von Stadt und Kinderschutzbund sei, betont die Ministerin. Zehn Kinder hatten unter dem Motto "Recht hast Du" an einem Projekt des Kinder- und Jugendzentrums mit- gearbeitet. In den Osterferien hatten sie sich Gedanken darüber gemacht, wie ein Kinderrechtsdenkmal aussehen könnte. Sie erhielten ein Exemplar der Kinderrechtskonvention als Dankeschön. Die zehnjährige Lisa Seemann überzeugte mit ihrem Entwurf, der ein hochkant stehendes, aufgeschlagenes Buch – das Kinderrechtsbuch – zeigt. Zwei Figuren stehen für Arm und Reich, die gemeinsam für die Rechte der Kinder eintreten müssten, erläutert Lisa. Alexander Lihl, der dieses Projekt leitete, will mit tatkräftiger Unterstützung der Kinder aus dem Entwurf ein Denkmal bauen. Im Rahmen der Kultur- tage, die von Samstag, 27. Mai, bis Donnerstag, 1. Juni, statt- finden, sorgen die kleinen Künstler für die Details, die "kreativen Sahnehäubchen", erläutert Lihl. Der Buchrücken könne beispielsweise mit Mosaiken ausgestaltet werden, regt er an. Ist die Skulptur dann fertig, versetzt ein Kran die Stahlkonstruktion vom Freudenberger Schlossplatz vor das Sozialamt in die Dotzheimer Stra8e. Dort nimmt sie ihren endgültigen Platz ein. Rund 20 000 Mark werde die voraussichtlich 2,40 Meter hohe Arbeit kosten, schätzt Lihl. Er und seine "kindgerechte Kunst" sind in Wiesbaden übrigens keine Unbekannten; auch in der Fasanerie oder beim Klarenthaler Gemeindezentrum sind ähnliche Objekte entstanden.